Tom's Savannah Blog

Am Montag mache ich einen "kleinen" 550km Schlenker und besuche Herrn Scheiber seines Zeichens Importeur und Musterbetreuer für die verschiedenen I.C.P. Savannahs. Trotz 32 Grad im Schatten und einer nahenden Gewitterfront bleibt genug Zeit für eine ausgiebige Besichtigung einer Werks Savannah-S und ein paar schöne Runden um den kleinen UL Flugplatz. Ich bin mit meinen 23 Stunden heil froh, dass ich auf dem riesigen Flugplatz in Fehrbellin fliegen lerne und nicht zwischen Bäumen und Hügeln anfliegen muß. Außerdem schätze ich doch sehr die große Aspaltbahn. Die ist aus der Luft gut zu erkennen. Nach zwei Kreisen in Mittelfischach war ich total orientierungslos. Auch die Landeanflüge mit der Savannah waren für mich ungewöhnlich, besonders das Slippen in der Kurve.... Ich schätze mal, dass macht dem Herrn Scheiber genau so viel Spaß, wie allen Fluglehrern... Durch die Vollverglasung der Kabinentüren kann man senkrecht zu Boden sehen!!!

Das Fliegen hat viel Spaß gemacht. Ich kenne sonst nur die C42-B, habe also keinen nennenswerten Vergleich. Die Savannah hat m.E. ein größeres Geschwindigkeitsspektrum und fühlte sich wendiger an. Die Landeeigenschaften sind gerade für kleine Grasplätze Super gefallen haben mir auch die elektrische Trimmung und die stufenlosen elektrischen Landeklappen, sowie die doppelten Steuerknüppel.

Wenn man das Instrumentenpanel als Blechteil in der Hand hält, wirkt dies winzig. Das fertige Cockpit der Savannah-S ist aber sehr gut proportioniert, funktional, gut ables- und bedienbar.

Mit den fast komplett vorbereiteten Teilen klappt alles wie am Schnürchen. Selbst die sonst oft grausige Anleitung ist in diesem neuen Kapitel für den runden Rumpf gut verständlich.

Wie schon bei der linken Tragfläche, bereite ich alle Teile vor, ehe ich mit der Montage beginne. Das spart Platz...

Die Flächen sind bis auf das vertagte Tankproblem fertig. Irgendwo müssen die sperrigen Dinger hin. An die Wand hängen wäre gut.

Nachdem der Randbogen vorbereitet ist, insb. sind auch einige Deformationen auszubessern, geht es ans Einpassen. Beim letzten Mal habe ich dazu viele Hände gebraucht. Diesmal klappt es ganz allein mit einigen Klebebandstreifen. Trotzdem... gut Ding will Weile haben. Wer will schon häßliche Wellen in der Beplankung?

Wieder ausbohren muß ich die Halter für die Flächenverstrebung ( SF 451 und 452). Hier habe ich die Anleitung fehlinterpretiert... Wer will kann den Passus gerne mal nachlesen. Die Australier nennen die Sprache in der die Anleitung geschrieben ist " itAlien "...

Savannah-S-deutsch-46-47.pdf

Wen man weiß wie es geht, klappt das in der halben Zeit. Ganz wichtig ist, abweichend von der Bauanleitung: Nicht den Tank bohren, sondern erst die Rippen unter Berücksichtigung einer guten Position am Tank. Die Fittinge dürfen auf keinen Fall so weit am Rand plaziert werden, dass sie undicht werden... (ist Einigen passiert)

Eine Stunde Beplanken der Flügelspitze und Schleifarbeiten...

Weiter gehts mit dem Strobeproject.... die Lieferung aus China ist da
Das erste Ergebnis ist vielversprechend... fast schon zu hell... aber weniger geht leichter als mehr.... insb. läßt sich über das Timing viel steuern



Strobe-Video-20170523_214025.mp4

Strobe-Video-20170523_214518.mp4

... weiter geht es mit den kleineren Blechen an der Flügelspitze, den Klappenaufnahmen und dem Randbogen

.... also wenn man weiß wie es geht.... allerdings ist das Schließen der Nasenbeplankung schon spannend...

Nachdem alle Teile vorbereitet waren ging es gestern an den linken Flügel. Mein Sohn hat ein Video gemacht:

Zeitraffer-Montagevideo: /uploads/savannah-wing.mp4

Gestern kein Bauen, dafür Aufräumen. Nachdem diesmal alle Teile für den Flügel vorher einbaufertig gemacht werden, ist das die Ruhe vor dem Sturm. Ich nutze die halbe Stunde bevor ich den Grill anschmeiße, um gründlich aufzuräumen und zu saugen. Später kann ich es nicht erwarten einen kleinen Versuch mit den Digisparks zu starten. Die kleinen Computer sollen später einen schönen Strobe-Effekt erzeugen. Hatte ich erwähnt, dass ich meine Strobes gerne selber bauen möchte?


strobe-vid-1.mp4

Die großen Bleche möchte ich nicht allein umdrehen etc.
Weil ich warten muß, entgrate ich ein paar Winkel für den hinteren Rumpfteil.

Der erste Flügel hängt an der Wand und es geht an Nr. 2...
Diesmal mache ich erst alle Teile komplett einbaufertig. Beim letzten Flügel wurde es etwas eng, weil das fertige Flügelgerippe wieder vom Tisch runter mußte um die Beplankungen vorzubereiten...

Nachdem ich die Tankmontage leicht gefrustet abgebrochen habe, mache ich quasi zur Entspannung ein Karton Kleinteile für Kap. 14 fertig...
Beim genauen Hinsehen kommen mir auch die Verbindungen zwischen Edelstahlwellrohr und dem Schlauchstück komisch vor. Dazu muß man wissen. Die Savannah hat seit einiger Zeit keine Benzinschläuche mehr, sondern Edelstahlwellrohr als Benzinleitung. Alle Verbindungen sind dafür jedoch wiederum Benzinschläuche mit Schellen... das verdoppelt die Anzahl an Verbindungen...

Nach einem entspannten Stündchen Vorbereiten der Verstärkungen für die linke Fläche, ging es wieder an den Tank.

Die Montage der größeren Leitungen klappt ganz gut.... Grommet rein... die Bohrung und der Fitting passen exakt, dank der Forentipps... Schlauch drüber und je eine Schelle links und rechts der Rippe...

Bei den kleinen Leitungen ( der Schaurohrbogen ) klappt gar nix wie es soll. Hier sollen beide Schellen auf eine Seite der Rippe. So weit so gut. Es ist aber zu wenig Platz für die Schelle unter dem Sichtschlauch. Wenn die Schelle 10mm breit ist, sollte der Sichtschlauch min. 14mm im Übergangsschlauch stecken.... so wird das nie zuverlässig dicht...

Oh schon im Kap. 24 ... fast fertig.... Scherz...

Es geht an den Tankeinbau. Hier hilft wieder das australische Forum.

REGEL EINS: Vergiss die ICP-Anleitung! Bohre nicht zuerst den Tank oder die Rippen
Sondern erstmal die exakte Tankposition bestimmen, 3 mal kontrollieren, die Befestigungen bohren und clecoen.
Dann die Rippen bohren so dass man die optimale Position am Tank trifft. Zu nah am Rand gebohrt kann der Anschluß undicht werden!!! Paßt alles wird nochmal kontrolliert (wer möchte sich schon beim Tank verbohren?)... dann Tank mit 4mm vorbohren. Die endgültigen Durchmesser gelingen super mit dem Stufenbohrer. Normale Bohrer klappen eher nicht so gut, weil sie sich in den Kunststoff "reinsaugen"

Die Montage der Fittinge klappt dank der Tipps gut. Die Montage erfolgt von innen nach außen. Hier hilft eine kleine Seilbahn aus 1 mm Stahldraht. Abgedichtet wird mit loctite 577. Zum Halten Fittinge beim Muttern anziehen, verwende ich ein Bohrfutter.

Am Samstag bleibe ich bei Regen erstmal im Keller und bereite die Teile für die Montage der Tanks, die Tankabdeckungen und die Türanschläge vor. Außerdem bin ich mir immer noch unschlüssig wie das mit ganzen Rohren und Schläuchen funktionieren soll. Bisher habe ich in der Anleitung kein Schema vom Tanksystem gefunden. Da steht aber was von Rückführung vom Vergaser wäre ne Option gewesen. Wozu braucht man das? Das Rotax Einbauhandbuch offenbahrt, dass damit der Gefahr von Dampfblasenbildung entgegengewirkt wird. In der Explosionszeichnung ist davon nichts zu sehen, dafür Rücklaufleitungen in beide Flächentanks....
Ich weiß nicht weiter und beschließe, da die Edelstahlwellrohre die eigentlich als Option gekennzeichnet sind, vorhanden sind die Tanks erstmal komplett für alle Eventualitäten zu verrohren.

Nach einigem Schleifen und Spachteln ist der Randbogen nun einbaufertig. Die Montage geht dank der vorhandenen Löcher und Clecos zügig.

Das mit dem Randbogen war echt ein Krampf. Eigentlich schien es unmöglich, doch mit vereinten Kräften gings es irgendwie...
Die Oberseite gefällt mir sogar sehr gut. Die Unterseite ist auch schön glatt, aber der Randbogen ist etwas nach innen gewandert, so daß der Abschluß mit dem Blech nicht so 100% toll ist. An der Endleiste ist es eh schwierig alles unter einen Hut zu bringen.

Ein richtiger Schuß in den Ofen war mein letzter Spontankauf. Ich dachte ich nehme mal ne Dose Streichspachtel mit. Wäre angenehmer als Spritzspachtel.... Leider war das Zeug viel zähflüssiger als erwartet und das Ergebnis so schlecht, dass ich alles wieder abgewischt habe. Igit...was für ne Sauerei.

Die vier Ruderaufhängungen machen mir Probleme. Es ist sehr fummelig die Löcher in den 3 Blechen deckungsgleich zu bekommen. Außerdem ist die Paßgenauigkeit nicht sehr gut. Die kleinen Blechwinkel links und recht schweben teilweise 2mm über der Beplankung und werden mit viel Spannung vernietet. Einen mache ich nochmal, weil das Teil auch nach dem Vernieten noch 1mm schwebt. Dazu muß ich leider an ungünstiger Stelle ausbohren und die Nieten der nächsten Größe verwenden. Mist....

Die Paßprobe des Randbogens zaubert mir auch ein paar Denkfalten auf die Stirn..... also erstmal den Aussi-Trick mit der Holzrippe versuchen... schon viel besser... mal sehen ob ich das faltenfrei hinbekomme...

Heute nur Restarbeiten an der vorderen Beplankung der Fläche. An der Flügelspitze kommt beim Vernieten die Beplankung etwas hoch, d.h. die Bleche haben an der Niete etwa 0,... mm Abstand.... gefällt mir nicht...Nieten wieder raus.... Blech mit neuem "Werkzeug" etwas vorgebogen... perfekt...

Beim Beplanken muß man darauf achten nichts zu vernieten, was später noch mit weiteren Teilen bestückt werden muß. Ansonsten immer schön von innen nach außen clecos durch Nieten ersetzen.

Die Beplankung klappt gut und scheint gelungen. Auch die Vollnieten gelingen völlig problemlos seit ich die richtigen Nieten und passendes Werkzeug habe.

ICP hat endlich geantwortet. Ich soll einen Streifen unter legen oder darauf vertrauen, dass sich das irgendwie hinzieht. O.K. dann doch lieber Streifen. Hat bei den Flapperons gut geklappt...

Die gekauften Kabeldurchführungen sind murks... wenn da 2 m Schutzrohr eingezogen sind, sind 2 von 3 kaputt... also raus damit... Als Ersatz habe ich kurze Schutzrohrstücke mit PU eingeklebt.

Dann gehts an die Beplankung.... etwas Bammel habe ich schon... es soll schließlich 1A werden.... also nochmal in die Anleitung geschaut... puh... ehrlich... aus dem italo-englisch wird keiner schlau.... Also meine Lieblings-Savannah-Seite befragt...

https://www.recreationalflying.com/threads/savannah-s-build-notes-wing-nose-skin-and-closure.151893/

Viel besser ... aber Halt, was ist mit den Tanks??? Also auch das Kapitel gelesen.... totale Verwirrung!!! auf den Skizzen ist der Tank ohne die untere Beplankung dargestellt... was nun? Außerdem habe ich absolut keine Ahnung wie so ein Tanksystem mit 2 Tanks und Headertank funktioniert. Die Anleitung im Handbuch kapiere ich nicht. Mist, was nun? Also wieder Forum... IBob hat sowas wie eine Zusammenfassung von Tipps zu einzelnen Themen zusammen getragen. Super Hilfe!!!

https://www.recreationalflying.com/threads/savannah-s-build-notes-fuel-tanks.151994/#post-572642

So jetzt weiß ich:

-dass ich erstmal Beplanken kann und der Tank später rein kommt
-dass man auf keinen Fall nach ICP Anleitung vorgehen soll
-dass alles noch viel kompliziereter ist, als gedacht... Ausdunstungen, Undichtigkeiten, Bohrungen an falschen Stellen, Tankmanagement, Überlaufen aus der Entlüftungsöffnung rechts, Rücklaufleitung.... Benzinpumpe...

So genug gejammert. Trotzdem, bin für jeden Tipp zu Tanks und co. dankbar. Also Flächen beplanken: .... nach den Anleitungen gar nicht so schwer. Am Ende habe ich ca. 500 Clecos drin...

Erstmal müssen die drei Bleche für die Flügelspitze vorbereitet werden. Dann fehlen noch 2 zu grundierende Seiten auf der Oberseite der unteren Beplankung. Und dann bin ich müde....

Zwischendurch versuche ich das Kabelschutzrohr durch die Kabeldurchführungen zu ziehen.... geht super, sieht auf den ersten Blick gut aus... ist aber Schrott, weil die Durchführungen durchgerubbelt sind.... Mist... da muß mir was Besseres einfallen. Vielleicht das Kabelschutzrohr einfach mit PU aus der Kartusche flexiebel einkleben... SikaFlex vielleicht...

Auch die zweite, dringende Mail an ICP bleibt bislang unbeantwortet. Da erinnert mich an das Höhenruder.... Eine Woche nachdem ich fertig war kam die Antwort, ich solle einfach etwas Gewalt anwenden oder neue Löcher bohren....

Nachdem die Bleche für die Flächen vorbereitet sind, werden die Versteifungen montiert.
Oh Schreck, was ist mir denn da passiert. Die Grundierung auf dem Blech für die Unterseite ist genau auf der falschen Seite aufgetragen... So ein Mist... o.k. es ist ja nur Grundierung, die ginge ja auch ab, aber das war ne Stunde sinnlose Arbeit. Aber halt, die Flächen sind doch symetrisch, also wäre ja Alles was rechts falsch ist, links genau richtig... kurze Paßprobe.... perfekt, paßt....die Bohrungen sind absolut deckungsgleich...
Also einfach das Blech für die linke Fläche passend für die rechte Fläche fertig gemacht...
Dann noch schnell Senkungen für die Nietmuttern ( siehe Inspektionsklappe an der Flächenabstrebung) gestanzt und los gehts.... Paßprobe....
Erst ist der Holm noch etwas gebogen aber mit einer Reihe Clecos entlang des Hauptholms wird es gerade. Die Paßgenauigkeit ist super. Lediglich ein Loch auf jeder Rippe ist etwas versetzt. Schwierig wird es bei den kleinen Rippenstummeln an der Endleiste. Die passen noch überhaupt nicht und müssen wohl in Form gezwängt werden. Nicht leicht, bei den kleinen störrischen Biestern....

Leider immer noch keine Antwort von ICP, wie mit meinem linken Hauptholm verfahren soll..... Ich schreibe also nochmal eine Mail mit "DRINGEND" im Betreff...